Geschichte des Ortes Mangolding

Man nimmt an, dass in der Gegend des heutigen Mangolding erste Besiedlungen in der Bronzezeit erfolgten.

Als im Jahre 179 n. Chr. die Römer das Castra Regina errichteten, wurde zur Versorgung der römischen Soldaten auch im Mangolding eine so genannte Villae Rusticae gegründet. Die Römer rückten im Jahre 500 n. Chr. ab. Danach, während der Ansiedlung der Baiuwaren in der Region, entstand der Ort selbst (die Siedlung des Mangold und seiner Familie).

Bis es zum jetzigen Namen Mangolding kam, gab es verschiedene Ortsnamen, wie zum Beispiel Mongolding und Mangolting. Im Jahre 1010 wurde Mangolting in einer Schenkungsurkunde des Kaiser Heinrich II. an das Kloster Niederteich erwähnt. Zurückgehend auf diese schriftliche Erwähnung wurde dann auch im Jahr 2010 die 1000-Jahr-Feier in Mangolding ausgerichtet.

Im späteren Verlauf der Geschichte gehörten die Mangoldinger unter anderem zur Hofmark Traubling (jetzt Niedertraubling) und zur Gerichtsbarkeit der Amtssitzes Abbach, sowie zu dem Besitz des Domkapitels und verschiedener Klöster.

Von Mangolding stammte ein gleichnamiges Adelsgeschlecht, welches im 13. Jahrhundert durch die Lerchenfelder beerbt wurde. Es gehörte mit zwei dem Herzog dienstbaren Höfen im nahen Dorf Embach in das niedermünsterische Amt Rogging und hatte einen eigenen Amtshof.

Seit den 14 Jh. war der heutige Ortsteil Haidau der Sitz des herzoglich bayerischen Pflegegerichts. Ein Schloss, das ein Patrizier um das 13 Jh. gebaut hatte, diente zur Unterbringung des Gerichts. Das Wasserschloss wurde jedoch im 30-Jährigen Krieg zerstört.

Unter der Hofmark Traubling wurde Mangolding zweimal (1455 und 1456) stark verwüstet. Danach wechselte Mangolding öfter mal den Besitzer z.B. Georg v. Maxlrain oder Frs. Bechem.

Anfang des 18. Jahrhundert litt Mangolding unter der Pest, so wie auch während der von Napoleon geführten Koalitionskriegen, da hier in Mangolding Soldaten Quartier bezogen hatten.

Bis 1810 war Mangolding niederbayerisch und gehörte dann zum Herzogtum bzw. Rentamt Straubing. Durch die Aufhebung der Grundherrschaft und durch die Säkularisierung der Klöster gingen die Höfe in den Privatbesitz der Bauern über. Die meisten Familiennamen des 16. bis 18. Jahrhundert sind in Vergessenheit geraten. Nur noch drei Familiennamen sind aus dieser Zeit bekannt: Amann, Freymüller und Röckl.

Im 1. Weltkrieg waren in der Expositur Scheuer-Mangolding 12 Gefallene und 2 Vermisste zu beklagen.

Im 2. Welkrieg wurde im Gutshof Bosch eine Flugabwehr-Leitstelle eingerichtet. Als dann 1944/45 eine Bombardierung auf die Messerschmidt-Werke erfolgte, wurde Mangolding durch einige Fehlwürfe getroffen. Etliche Fensterscheiben sowie zwei Dächer wurden beschädigt. Der 2. Weltkrieg forderte noch mehr Opfer. Es waren 28 Gefallene und 11 Vermisste zu beklagen.

Am 1 Januar 1946 auf Beschluss der amerikanischen Militärregierung wurden kleine Gemeinden aufgelöst. Mangolding wurde in Köfering eingemeindet.

Die jüngere Geschichte Mangoldings

Mangolding liegt an der Kreisstraße R5 ca. 10 km südöstlich von Regensburg. Zu Mangolding gehört im Westen die ehemalige Mühl und „Gerichtsstätte Burg Haidau“ und im Osten der damalige „Amtshof Osten“ heute Aman.

Der Schutzpatron der Mangoldinger Kirche ist der Apostel Petrus. Die Kirche wurde im romanischen Stil erbaut. Wie alt die Kirche ist, ist nicht genau bekannt. Die Diözesanmartikel von 1438 weisen auf einen Kaplan der Pfarrei „Eglofsheim“ in Scheuer hin, wozu auch die Kirche Mangolding und die Schlosskapelle vom hl. Andreas in Haidau gehören.

Von der Struktur her ist Mangolding als Haufendorf zu bezeichnen, eingegrenzt von 2 Bahnlinien: im Norden Richtung Passau, im Süden Richtung München und hatte einen eigenen Bahnhof. Mangolding gehörte bis vor ca. 120 Jahren zu Niederbayern, heute zur Oberpfalz.

Ursprünglich von rein landwirtschaftlicher Struktur, wandelte sich Mangolding nach dem 2. Weltkrieg. In den Jahren 1950 – 1961 kam es zu einem starken Rückgang der landwirtschaftlich Beschäftigten, die statt dessen in Arbeitsstellen der Industrie und des Handwerks eintraten. Von ursprünglich 22 Höfen gibt es heute noch 6 landwirtschaftliche Betriebe.

Auch das dörfliche Bild hat sich in den 50iger Jahren geändert. Im Westen des Ortes entstand eine Siedlung.

Seit 1948 bis 1978 hatte Mangolding 3 Bürgermeister. Als am 4. Februar 1978 der Bürgermeister Häßler stirbt, führte der 2. Bürgermeister Lerch die Gemeinde bis zur Auflösung. Diese erfolgte am 1. Mai 1978. Die Gemeinde Mangolding wurde mit anderen Gemeinden und Ortsteilen in die Einheitsgemeinde Mintraching eingegliedert.

Mangolding hatte in der Zeit ab 1950:

  • 2 Gasthäuser (Löffler – später Winkelmeier und Schropp)
  • 1 Bauunternehmen (Guggenberger)
  • 1 Bäckerei (Ebner)
  • 2 Lebensmittelgeschäfte (Hässler – später Schmalhofer und Sommerschuh)
  • 1 Metzgerei (Schropp)
  • 1 Poststelle (Scheck)
  • 1 Wagnerei (Miedaner)
  • 1 Schmied (Thaler)
  • 2 Nähstuben (Miller – Naht)
  • 1 Lagerhaus (Baywa)
  • 1 Mühle (Aichner – Hauner)
  • 2 landwirtschaftliche Betriebe mit Brennerei (Aman, Bosch)

Mangolding ist heute ein schmuckes Dorf mit ca. 650Einwohnern. Außer einer Kfz. Werkstätte und einem Bauunternehmen gibt es keine Arbeitgeber mehr. Handwerksbetriebe, Gasthäuser, Post und Bahn sind aus dem Dorf verschwunden. Die Vereine lassen das dörfliche Leben gedeihen.

Aus dem dörflichen und kirchlichem Leben

1949Gründung des Bauunternehmen Guggenberger
1951wurde vom Trachtenverein das 1. Mangoldinger Volksfest auf dem Gelände des Gasthauses Schropp abgehalten
1957erhielt die FFW ihre erste Motorspritze TS 8
1959Herr Hässler tritt die Nachfolge von Herrn Pöschl (Schmied) als Bürgermeister an. Seine Amtszeit geht bis März 1978
1959Monsignore Georg Aigner, ein gebürtiger Mangoldinger, geht in die Seelsorge nach Mexiko
1960Gründung des 0gV Scheuer-Mangolding
1960Das Gasthaus Schropp ist weit bekannt für seine Tanzveranstaltungen
1963Fahnenweihe der FFW Mangolding
1967Der SV Mangolding (gegr. 1931, nach den Kriegsjahren Wiederbeginn 1947) löst sich auf, die Fußballspieler gehen in andere Vereine
1969/70Schließung der Schule in Scheuer, wozu auch Mangolding gehörte (heute Gasthaus Turicik). Die Verbandschule hält Einzug
1973Bau eines Feuerwehrgerätehauses
1974Verlegung des Flusses „Pfatter“ vom Ortsrand weg. Bau eines Bolz- und Spielplatzes
1975-77Mangolding erhält Kanalisation, Straßenausbau mit Bürgersteig, Straßenlaternen und Wasserversorgung
1975Die Expositur Scheuer-Mangolding erhält Pfarrer Max Rabl als Seelsorger
1978lnfolge der Gebietsreform entstand die Großgemeinde Mintraching, in die die Orte Allkofen, Neuallkofen, Roith, Auhof, Gengkofen, Rosenhof, Wolfskofen, Sengkofen, Moosham, Tiefbrnnn, Aukofen, Scheuer und Mangolding eingemeindet wurden. Somit war die Selbständigkeit der Gemeinde Mangolding beendet. 1. Bgm. der Großgemeinde war Willi Edelmann.
1979Erweiterung der westl. Siedlung „In der Point“ in Mangolding
1979Gründung des KDFB Scheuer-Mangolding
1980Der Ort zählt 340 Einwohner
1980Fahnenweihe des Volkstrachtenvereins. Es war die 2. Fahne in der 35-jährigen Vereinsgeschichte. Die Weihe vollzog Pfr. Peter Gruber.
1984Eröffnung der Kfz. Werkstätte Höfler in der ehemaligen Schmiede Ludwig Thaler
1984Schließung der Gaststätte Winkelmeier
1984Die FFW erhält Motorspritze TS 8/8
1987Einbau der elektrischen Heizung in die Kirche St. Petrus in Mangolding
1987Pfr. Peter Gruber geht als Pfarrer nach Ergoldsbach, Nachfolger ist Direktor Johannes Fröhler
1988Schließung des Bahrhofs. Es halten keine Züge mehr. Der RVV übernimmt die Zubringertätigkeit
1988100 Jahre FFW Mangolding
1989Standartenweihe des KDFB Scheuer-Mangolding
1989100 Jahre Edelweißschützen Mangolding
1990Kommunalwahlen 1. Bgm. der Großgemeinde Mintraching wird Willi Scheck
1990Priminz von Erich Renner, ein geborener Mangoldinger
1992Schließung des Lagerhauses Baywa
1993Wohnbebauung im nördl. Bereich Mangolding
1994Das Gasthaus Schropp schließt
199550 Jahre Volkstrachtenverein Mangolding
1996Installation von Pfr. Anton Dinzinger
1997Schließung des Bahnübergangs Lerchenfeld
1998FFW Gründungsfest zum 110-jahrigen
1999Renaturierung der Pfatter im Bereich Haidau, die Mühle wird abgerissen
1999Bau eines Feuerwehrhauses mit Schulungsraum
1999Nach alter Tradition kommen alljahrlich durch Mangolding die Wallfahrer nach Altötting, deshalb hält noch einmal jährlich der Zug zum Weitertransport
2010Große Jubiläumsfeier 1000 Jahre Mangolding